Am vergangenen Wochenende erreichte den Abwasser-Bereitschaftsdienst der Stadtwerke Meiningen erneut ein dringender Hilferuf aus einem Wohnblock im Bereich der Utendorfer Straße: Der Ablauf der Toilette ist verstopft; der Keller steht unter Abwasser! Und es wird immer mehr!
Schnell waren die Kollegen vor Ort und konnten nach kurzer Zeit Abhilfe schaffen. Die Temperaturen um den Gefrierpunkt erschwerten die Arbeiten, aber die Kanalverstopfung konnte durch die Spezialisten zügig behoben werden.
Solche Meldungen sind für die Beschäftigten des Betriebes Abwasser nichts Neues, leider häufen sich diese in der letzten Zeit. Offensichtlich wird über der Toilette vermehrt Abfall entsorgt, der dort nicht hingehört. Die vielen Feuchttücher, Wattestäbchen und andere Hygieneartikel setzen der Meininger Abwasserkanalisation zu.
„Nur der Po gehört aufs Klo!“
Ein Pressesprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) gibt den Tipp: "Nur der Po gehört aufs Klo." Unter anderem stellen die Feuchttücher ein Problem dar. Sie lassen sich zwar problemlos in der Toilette herunterspülen. Aber sie sind sehr reißfest und zersetzen sich nicht im Wasser. Das führt dann zu sogenannten Verzopfungen. Im schlimmsten Fall kann das zum Verstopfen und zum Ausfall der Abwasserpumpen führen. Das Beseitigen des menschengemachten Unheils ist für die Beschäftigten des Städtischen Abwasserbetriebes schwierig, unangenehm und zudem sehr zeitaufwändig und damit kostenintensiv.
Was gehört nicht in das WC oder in den Abfluss?
- Medikamente
Viele der enthaltenen Wirkstoffe können selbst modernste Kläranlagen nicht entfernen. So gelangen diese dann in den Wasserkreislauf. Medikamente und Chemikalien dürfen nur über gesonderte Schadstoffsammelstellen oder den Restmüll entsorgt werden.
- Farben, Lacke, Lösungsmittel und andere Chemikalien
Sie verunreinigen das Wasser. Auch chemische Mittel wie Rohrreiniger belasten es schwer oder können in Klärwerken oft gar nicht abgebaut werden. Chemikalien müssen über Schadstoffsammelstellen entsorgt werden.
- Feste Stoffe und Gegenstände
Textilien, WC- und Babyfeuchttücher, Wattestäbchen oder -pads, Rasierklingen, Tampons und Binden, Windeln, Kondome, Katzenstreu oder Kunststoffe - all das kann die Grundleitung und die Kanalisation verstopfen, Pumpen außer Betrieb setzen und zu Störungen im Klärwerk führen. Diese Dinge gehören allesamt in den Restmüll.
- Speisereste, Fette und Öle
Diese Stoffe verkleben die Kanalisation und führen zu Geruchsbelästigung. Das wiederum lockt Schädlinge wie Ratten an. Reste gehören in den Restmüll oder die Biotonne.