Die Stadtwerke Meiningen (SWM) setzen in der Stadt konsequent auf Fernwärmeversorgung. Hocheffizient und schadstoffarm ist diese Art zu heizen kaum zu toppen. Deswegen investieren die SWM kontinuierlich in den Ausbau und die Modernisierung des Netzes.
Fernwärme für Meiningen
Die Fernwärme für das gesamte Stadtgebiet wird an sieben Standorten erzeugt, an denen die Stadtwerke Blockheizkraftwerke betreiben.Hier wird Wärme und Strom gleichzeitig erzeugt. Die vier Fernwärmenetze – Innenstadt, Dreißigacker, Nord & Industriegebiet – haben eine Gesamtlänge von knapp 23 Kilometer. Aktuell werden mehr als 3.500 Wohneinheiten sowie über 250 gewerbliche und öffentliche Einrichtungen mit Fernwärme versorgt. Insgesamt lieferten die SWM im vergangenen Jahr 37.600 Megawattstunden Wärme an ihre Kunden. Der größte Abnehmer ist die Wohnungsbaugesellschaft Meiningen.
Die Nachfrage im Stadtgebiet nach Fernwärme steigt. Perspektivisch können die Heizkraftwerke (HKW) deshalb viele kleinere, dezentrale Erzeugungsanlagen ersetzen, die in Summe deutlich mehr Kohlendioxid ausstoßen. Die Vorteile von Fernwärme liegen auf der Hand: Sie ist nicht nur umweltschonend, sondern auch platzsparend, denn man benötigt keinen großen Heizkessel oder Platz für Brennstoffe. Zudem fallen Instandhaltungskosten günstiger aus.
Fernwärmeteam im Einsatz
Sven Metz, Gruppenleiter Fernwärme, und sein siebenköpfiges Team sorgen dafür, dass die saubere Wärme störungsfrei ankommt. Erst vor Kurzem wurde die neue Senioren-Residenz in der Leipziger Straße an das Fernwärmenetz angeschlossen, außerdem große Wohn- und Geschäftshäuser sowie eine Kirche. Weitere Gebäude in der Schweizergasse folgen im Herbst. Unlängst ist auch der Anschluss vom Kinderhaus Regenbogen erfolgt. Beim Bau der Leitungen wurde auch für die Schule am Pulverrasen ein Fernwärmeanschluss vorbereitet. Bereits 2020 wurden die Voraussetzungen für den Anschluss der Stadtkirche geschaffen. Die Umstellung auf Fernwärme erfolgt, sobald die alte Heizung außer Betrieb genommen wird.
Netzerweiterung in Planung
Die nächsten Projekte stehen schon in den Startlöchern: Im Zuge des geplanten grundhaften Ausbaus der Adelheidstraße und Robert-Koch- Straße erwägen die Stadtwerke die Erweiterung des Fernwärmenetzes ausgehend vom HKW Goethestraße. Hier wird derzeit eine Interessenabfrage durchgeführt. Finden sich genügend Interessenten, kommt die Fernwärme. Im Wohngebiet Spitalweg, Steinweg und Bechsteinstraße werden im Zusammenhang mit der Sanierung des Stauraumkanals an der Kreuzung Steinweg/Am Wehr ebenfalls Fernwärmerohre verlegt – gleiches in der Unteren Kaplaneistraße.
Vorteil Biogas
Das Fernwärmeteam ist rund um die Uhr in Bereitschaft. Auch die Biogas-Anlage in Rippershausen, die von den SWM gemeinsam mit der Agrargesellschaft Herpf betrieben wird, fällt in dessen Zuständigkeitsbereich. Das Biogas reicht aus, um ein Viertel der Innenstadt mit Fernwärme zu versorgen. Dank der Biogaseinspeisung fällt die gesetzlich festgelegte CO2-Abgabe im Innenstadtgebiet geringer aus. Den Ausbau weiterer regenerativer Wärmeerzeugungsanlagen treiben die SWM unter anderem durch eine in Planung befindliche Großwärmepumpe weiter voran. Da das Thüringer Klimagesetz bis zum Jahr 2040 von den Fernwärmeversorgungsunternehmen eine nahezu klimaneutrale Wärmeversorgung verlangt, werden perspektivisch noch viele weitere Projekte folgen.

